Je schneller Deine Website lädt, desto besser für Besucher und Suchmaschinen. Wir geben Dir ein paar Tipps für Fortgeschrittene an die Hand, mit denen Dein WordPress spürbar schneller wird.
Plugins, Themes, Code Snippets – all das erleichtert den Blogger-Alltag, kann WordPress aber langsam machen. Mit der Folge, dass Besucher vorzeitig abspringen und Suchmaschinen Deine Website mit schlechteren Positionen abstrafen. Die meisten Ursachen kannst Du jedoch mit einfachen Mitteln beseitigen. In diesem Beitrag für erfahrene Anwender gehen wir noch ein Stück weiter und zeigen Dir, wie Du die Performance von WordPress über die .htaccess-Datei verbesserst. Getestet haben wir die Optimierungen mit einem STRATO Hosting-Paket.
1. .htaccess-Datei herunterladen
Die .htaccess-Datei ist eine Konfigurationsdatei für Webserver. Damit kannst Du unter anderem das Browser-Caching konfigurieren und die Komprimierung aktivieren. WordPress erstellt die .htaccess bei der Installation automatisch und legt sie im Hauptverzeichnis ab. Lade die Datei mit Deinem FTP-Programm herunter und öffne sie mit einem Text-Editor.
Wichtig: Speichere die Original-Version, um im Notfall den alten Zustand wiederherstellen zu können.
2. Browser-Caching nutzen
Beim Browser-Caching legt der Browser Kopien von CSS-, JavaScript- und Grafikdateien im lokalen Speicher ab. Wenn ein Besucher die Seite erneut aufruft, muss der Browser diese nicht erneut vom Server herunterladen. Das spart Traffic und Ladezeit, heißt aber auch: Der Browser eines wiederkehrenden Besuchers aktualisiert zwischenzeitig geänderte Dateien erst nach Ablauf der eingestellten Frist. In den meisten Fällen sollte das aber kein Problem darstellen, sodass Du großzügige Werte (z. B. einen Monat) verwenden kannst.
Das Browser-Caching konfigurierst Du in der .htaccess-Datei. In der Regel stehen dort folgende Zeilen:
# BEGIN WordPress # Die Anweisungen (Zeilen) zwischen `BEGIN WordPress` und `END WordPress` sind # dynamisch generiert und sollten nur über WordPress-Filter geändert werden. # Alle Änderungen an den Anweisungen zwischen diesen Markierungen werden überschrieben. <IfModule mod_rewrite.c> RewriteEngine On RewriteBase / RewriteRule ^index\.php$ - [L] RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-f RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-d RewriteRule . /index.php [L] </IfModule> # END WordPress
Eigenen Code kannst Du einfach darunter eintragen. Mit der Anweisung ExpiresByType gibst Du für die verschiedenen Dateitypen an, wie lange die lokalen Kopien gespeichert werden. Im nachfolgenden Code-Beispiel beträgt die Dauer jeweils einen Monat.
# Browser Caching <IfModule mod_expires.c> ExpiresActive On ExpiresByType image/gif "access plus 1 months" ExpiresByType image/ico "access plus 1 months" ExpiresByType image/jpeg "access plus 1 months" ExpiresByType image/jpg "access plus 1 months" ExpiresByType image/png "access plus 1 months" ExpiresByType text/css "access plus 1 months" ExpiresByType text/javascript "access plus 1 months" ExpiresByType application/x-javascript "access plus 1 months" ExpiresByType application/javascript "access plus 1 months" </IfModule>
Nach dem Upload der .htaccess kannst Du beispielsweise mit gtmetrix.com prüfen, ob Deine Anweisungen funktionieren. Das Tool schlägt in dem Fall nicht mehr vor, Browser-Caching zu nutzen.
3. Komprimierung aktivieren
Die Komprimierung ist ebenfalls unkompliziert umzusetzen. Zur Methode: Das Programm Gzip komprimiert HTML- und CSS-Dateien. Dadurch ist die von einer Website zu übertragene Datenmenge kleiner. Sobald der Browser die Dateien empfangen hat, entpackt er sie wieder. Weil das Zeit spart, solltest Du die Technik für Deine Website nutzen. Füge dazu einfach die folgenden Zeilen in die .htaccess ein:
# Gzip Compression <IfModule mod_deflate.c> AddOutputFilterByType DEFLATE application/javascript AddOutputFilterByType DEFLATE application/rss+xml AddOutputFilterByType DEFLATE application/vnd.ms-fontobject AddOutputFilterByType DEFLATE application/x-font AddOutputFilterByType DEFLATE application/x-font-opentype AddOutputFilterByType DEFLATE application/x-font-otf AddOutputFilterByType DEFLATE application/x-font-truetype AddOutputFilterByType DEFLATE application/x-font-ttf AddOutputFilterByType DEFLATE application/x-javascript AddOutputFilterByType DEFLATE application/xhtml+xml AddOutputFilterByType DEFLATE application/xml AddOutputFilterByType DEFLATE font/opentype AddOutputFilterByType DEFLATE font/otf AddOutputFilterByType DEFLATE font/ttf AddOutputFilterByType DEFLATE image/svg+xml AddOutputFilterByType DEFLATE image/x-icon AddOutputFilterByType DEFLATE text/css AddOutputFilterByType DEFLATE text/html AddOutputFilterByType DEFLATE text/shtml AddOutputFilterByType DEFLATE text/javascript AddOutputFilterByType DEFLATE text/plain AddOutputFilterByType DEFLATE text/xml </IfModule>
Nach dem Hochladen kannst Du noch mal das oben genannte Tool nutzen, um zu prüfen, ob der Server die angegebenen Dateitypen tatsächlich komprimiert.
Einfach schneller
Das Warten hat ein Ende. Mit den grundlegenden Tipps in diesem Beitrag und den hier gezeigten Methoden sind kurze Ladezeiten garantiert. Und Deine mobilen Besucher dürften sich neben der Geschwindigkeit auch über das gesparte Datenvolumen freuen.
Hinweis: Diesen Beitrag haben wir am 14.12.2020 aktualisiert.
Daniel sagte am
Hallo,
Ich habe die oben zur Verfügung gestellten Code-Zeilen alle in meine .htaccess.txt Datei eingefügt. Leider funktioniert gZip / deflate nicht.
Zudem kann Ich Anfragen mit und ohne www. nicht auf die gleiche Seite per HTTP 301 Redirect weiterleiten. Bei den Tests von PageSpeedInsights und SEObility.net sind das allerdings zwei der wichtigsten Kriterien für eine gute Bewertung.
Hat jemand die gleichen Erfahrungen gemacht oder Tipps wie ich die beiden Einstellungen erfolgreich vornehmen kann?
Tobias Mayer sagte am
Hallo Daniel,
die Datei muss genau .htaccess heißen, also ohne .txt am Ende. Gut möglich, dass es deshalb nicht funktioniert.
Beste Grüße
Tobias