Welche Schritte sollte ich zunächst unternehmen, wenn mein dedizierter Server unerwartet abstürzt, ehe ich mich an den technischen Support wende?
https://www.strato.de/faq/server/erste-schritte-mit-ihrem-strato-server/
Dieser FAQ-Artikel beschreibt verschiedene Ansätze, mit denen Sie Informationen über Ihr System und mögliche Absturzursachen sammeln können. Abstürze können z.B. durch fehlerhafte Software, Einstellungen oder defekte Hardware ausgelöst werden. Die folgenden Schritte sollen Ihnen helfen, das Problem einzugrenzen, um schneller zu einer Lösung zu kommen.
Die FAQ ist unterteilt in die Abschnitte:
1. Starten Sie Ihren Server neu
2. Analyse Ihres Servers
3. Prüfen Sie die Meldungen des Servers beim Reboot
4. Führen Sie einen Hardware-Test durch
1. Starten Sie Ihren Server neu
Den Neustart Ihres Servers führen Sie über die Serververwaltung durch. Hierzu Loggen Sie sich bitte im STRATO Kunden-Login ein. Dort klicken Sie in der Übersicht Ihrer Pakete auf Einstellungen bei Ihrem Serverpaket, um in Ihr Server-Login zu gelangen. Sollten Sie direkt in Ihr Paket gelangen, wählen Sie bitte Einstellungen verwalten aus.
- Falls Sie Ihren Server noch per Ping-Befehl erreichen können, aktivieren Sie im Menüpunkt: Backup & Recovery > Recovery Manager den Normalen Boot, jedoch nicht Maschine resetten.
- Falls der Ping-Befehl nicht erfolgreich war, aktivieren Sie bitte den Normalen Boot, und Maschine resetten.
Falls sich nun herausstellt, dass der Neustart des Servers das Verhalten nicht behoben hat, oder Sie wissen, dass Ihr Server bereits mehr als ein Mal abgestürzt ist, befolgen Sie bitte die Schritte im nächsten Abschnitt.
2. Analyse Ihres Server
- über die SSH-Konsole, zum Beispiel über PuTTY
- oder über die RemoteConsole
herstellen können.
Lesen Sie auch:
Wie melde ich mich mit PuTTY an meinem Dedi-Server an?
Wie erzeuge ich eine Verbindung zu meinem Dedi-Server über eine serielle (Remote-) Konsole?
Um auszuschließen, dass der Absturz des Servers nicht durch eine von der Standardinstallation eventuell abweichende und / oder inkorrekte Software-Konfiguration verursacht wird, bitten wir Sie, folgende Schritte durchzuführen:
2.1 Stellen Sie eine direkte Verbindung zu Ihrem Server über die SSH-Konsole her, und melden Sie sich auf der Konsole mit dem Account root an.
Falls Sie keine direkte Verbindung zu Ihrem Server über die SSH-Konsole herstellen können, stellen Sie eine Verbindung über die RemoteConsole her.
Können Sie weder eine Verbindung zu Ihrem Server über die SSH-Konsole noch über die RemoteConsole herstellen, wenden Sie sich bitte an die Technische Hotline. Unsere erfahrenen Experten des STRATO SupportCenters helfen Ihnen dann gerne weiter. https://www.strato.de/faq/
2.2 Überprüfen Sie den Inhalt der folgenden Logdatei, indem Sie diese Datei mit folgendem Befehl öffnen:
vi /var/log/warn |
Suchen Sie nach Einträgen, die in den Zeitraum fallen, in dem einer der Abstürze gefallen ist. Sind Einträge vorhanden, die auf eine inkorrekte Software-Konfiguration oder den Absturz eines systemrelevantes Dienstes hindeuten, oder die sich auf sonstige unerwartete Verhaltensweisen beziehen?
Falls Sie relevante Einträge finden, die auf eine inkorrekte Softwarekonfiguration verursacht worden ist, stellen Sie anschließend bitte sicher, dass die betroffene Software (Dienst / Applikation) korrekt konfiguriert ist.
Die Protokolldateien (logfiles) des entsprechenden Dienstes oder der entsprechenden Applikation können unter Umständen weitere Informationen über die Ursache einer nicht korrekt konfigurierten Software enthalten.
Sollten Sie einen Eintrag finden, der mit der Klassifizierung EMERG versehen ist, ist ein systemkritisches Ereignis aufgetreten. Ein systemkritisches Ereignis kann für den Absturz des Servers verantwortlich sein.
cp /var/log/warn /tmp |
Nur diejenigen Zeilen, in denen die jeweiligen Suchwörtergefunden wurden, sind für die Analyse des Serverabsturzes von Ihnen in Betracht zu ziehen.
Befehl | Erläuterung |
dmesg | grep [Ee]rro | Dieser Befehl durchsucht die Boot-Logdatei nach Zeilen, in denen die Zeichenketten Erro oder erro enthalten sind. Es werden also unter Umständen Zeilen ausgegeben, in denen die Wörter Error, error oder erroneous enthalten sind. |
dmesg | grep [Ff]ault | Dieser Befehl durchsucht die Boot-Logdatei nach Zeilen, in denen die Zeichenketten Fault oder fault enthalten sind. Es werden also unter Umständen Zeilen ausgegeben, in denen die Wörter Fault, fault oder faulty enthalten sind. |
dmesg | grep [Nn]o | Dieser Befehl durchsucht die Boot-Logdatei nach Zeilen, in denen die Zeichenketten No, no oder none enthalten sind. |
dmesg | grep [Dd]efect | Dieser Befehl durchsucht die Boot-Logdatei nach Zeilen, in denen die Zeichenketten Defect oder defect enthalten sind. |
dmesg | grep [Bb]ad | Dieser Befehl durchsucht die Boot-Logdatei nach Zeilen, in denen die Zeichenketten Bad oder bad enthalten sind. |
dmesg | grep [Ff]ail | Dieser Befehl durchsucht die Boot-Logdatei nach Zeilen, in denen die Zeichenketten Fail oder fail Failed oder failed, Failure oder failure enthalten sind. |
dmesg | grep [Ii]ncorrect | Dieser Befehl durchsucht die Boot-Logdatei nach Zeilen, in denen die Zeichenketten Incorrect oder incorrect enthalten sind. |
2.5 Speichern Sie bitte alle Meldungen, die beim letzten Bootvorgang protokolliert worden sind, in das Verzeichnis /tmp, damit Sie diese im Bedarfsfall an die technische Hotline per E-Mail schicken können. Führen Sie hierfür folgenden Befehl aus:
dmesg > /tmp/dmesg |
3. Prüfen Sie die Meldungen des Servers beim Reboot
Hinweis: Wenn Sie PuTTY verwenden, können Sie einstellen, dass alle Ausgaben in eine Datei gespeichert werden. Aktivieren Sie hierfür bevor Sie sich verbinden unter Session->Logging dieFunktion All session output und geben Sie einen Dateinamen und Speicherort an.
Führen Sie den Neustart Ihres Servers durch, indem Sie auf der RemoteConsole folgenden Befehl eingeben:
reboot |
Der Reboot Ihres Servers erfolgt unmittelbar nach Eingabe dieses Befehls.
Lassen Sie den Bootvorgang so weit durchlaufen wie möglich, also im Idealfall so lange, bis Sie erfolgreich an Ihrem Server angemeldet sind oder nicht. Sofern Sie kein Session-Logging verwenden, kopieren Sie bitte alle Meldungen, die auf der RemoteConsole angezeigt werden, in eine Text-Datei auf Ihrem lokalen Rechner, unabhängig davon, ob der Login erfolgreich war oder nicht. Den Inhalt aus der RemoteConsole kopieren Sie in die Zwischenablage, indem Sie die gesamte Ausgabe auf der RemoteConsole mit der linken Maustaste markieren.
4. Führen Sie einen Hardware-Test durch
Wenn Sie den Verdacht haben, dass ein Hardware-Defekt vorliegt, können Sie über den STRATO Server-Login einen Hardware-Test des Servers anstoßen
5. Informationen für die technische Hotline
Jegliche Software, die nicht Bestandteil der installierten Ausgangskonfiguration eines Root Servers ist, wird von der STRATO AG nicht supportet. Wenden Sie sich bei diesbezüglichen Problemen bitte direkt an den jeweiligen Hersteller/Lieferanten.
a) die Ursache(n) lokalisieren konnten, die zu dem Absturz des Servers geführt haben, diese jedoch nicht beheben konnten,
b) die Ursache(n) nicht lokalisieren konnten, die zu dem Absturz des Servers geführt haben,
bitten wir Sie, der technischen Hotline zwecks Prüfung folgende Dateien per E-Mail zukommen zu lassen:
• die Datei /tmp/warn (siehe Abschnitt 2.3)
• die Datei /tmp/dmesg (siehe Abschnitt 2.5)
• die Datei, die die Bootmeldungen Ihres HighEnd-/Dedi-Servers enthält (siehe Abschnitt 3)
Diese Dateien haben Sie, wie oben beschrieben, angelegt. Das Ergebnis des Hardware-Tests kann von der technischen Hotline direkt eingesehen werden.
Beschreiben Sie bitte außerdem das Verhalten soweit wie möglich in ausführlicher Weise (nach welchen Aktionen tritt es auf? Haben Sie Software installiert?) , und zitieren Sie die Fehlermeldung(en), falls diese auftreten.