WordPress schneller machen:
So geht’s

  • Google-Ranking durch kurze Ladezeiten verbessern
  • Geschwindigkeit messen & gezielt optimieren
  • Tipps zum Beschleunigen Ihrer Website

Zuerst: Geschwindigkeit messen

Prüfen Sie zunächst die aktuellen Ladezeiten Ihrer WordPress Website mit einem geeigneten Programm. Mit konkreten Werten vergleichen Sie später besser, was sich verändert und welche Maßnahme sich wie auswirkt. Hier zwei bekannte Tools, mit denen Sie die Geschwindigkeit Ihrer Website messen:

  • Google PageSpeed Insights nimmt eine Bewertung von 0 bis 100 vor und prüft den Ladevorgang auf mobilen Endgeräten. Sie erhalten Tipps, welche Bereiche Sie optimieren sollten, um die Ladegeschwindigkeit Ihrer Website zu erhöhen.
  • Der Pingdom Website Speed Test gibt neben einer Bewertung auch die Ladezeit in Sekunden an. Das Plugin stellt Ihnen eine umfangreiche Auswertung zur Verfügung und lässt Sie genau nachvollziehen, welche Komponenten Ihrer Web-Präsenz die Ladezeiten negativ beeinflussen. So können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen.

6 Tipps zum WordPress Beschleunigen

Sobald Sie wissen, wo Sie ansetzen können, helfen folgende Tipps, WordPress schneller zu machen. Nicht in jedem Fall sind alle Maßnahmen notwendig. Vor allem mit Tipp 2 und 3 sorgen Sie dauerhaft für einen guten Page Speed Ihrer WordPress Website.

Viele wählen das Theme – also die Designvorlage für ihre Web-Präsenz – rein nach ästhetischen Kriterien aus. Das kann sich als Bremsschuh erweisen. Manche Themes (auch „Templates“ genannt) haben viele Funktionen, die Sie vielleicht gar nicht für Ihre Website brauchen, oder sie sind womöglich unvorteilhaft programmiert und verlangsamen dadurch die gesamte Website. Bevor Sie sich auf ein Theme festlegen, sollten Sie sich mit dessen Vor- und Nachteilen beschäftigen. Ein nachträglicher Wechsel kostet zwar etwas Zeit, kann bei schlechten Ladewerten aber notwendig sein. Auch die Testversionen der Themes lassen sich mit den oben genannten Tools auf ihre Schnelligkeit prüfen.

WordPress speichert mehrere Versionen von jedem angelegten Beitrag ab, sowie viele andere Daten, die Sie eigentlich nicht (mehr) brauchen. So häuft sich mit der Zeit viel Ballast in der Datenbank an und belegt Speicherplatz. Mit Plugins wie WP-Optimize schaffen Sie wieder Platz und legen auf Wunsch fest, dass regelmäßig überflüssige Daten gelöscht werden, damit dauerhaft Ordnung herrscht.

Damit Ihr WordPress zukünftig nicht mehr unnötig viele Sicherungskopien („Revisionen“) anlegt, die die Ladezeiten in die Höhe treiben, können Sie folgenden Befehl in die Datei wp-config.php einfügen. Die Zahl bestimmt die Anzahl der Revisionen und kann beliebig verändert werden:

define( 'WP_POST_REVISIONS', 3 );

Bilder und Grafiken bereichern jede Website. Doch Grafikdateien belegen auch den meisten Speicherplatz – oft viel mehr als nötig. Hier schlummert Potenzial, um Ladezeiten zu verkürzen und WordPress schneller zu machen. Auf Computer- und Smartphone-Bildschirmen brauchen Bilder und Grafiken meist keine hohe Auflösung, um ausreichend scharf und groß dargestellt zu werden.

  • Mit Bildbearbeitungsprogrammen verkleinern Sie Bilder und Grafiken vor dem Hochladen auf die notwendige Größe. Manche dieser Programme erfragen beim Speichern die gewünschte Bildqualität. Für Darstellungen im Web genügen meist 60 bis 80 Prozent.
  • Noch einfacher geht es zum Beispiel mit dem Plugin WP Smush. Es komprimiert die Bilddateien beim Hochladen und kann Bilder auch nachträglich verkleinern.
  • Selbst wenn Sie einen Foto-Blog betreiben und Bilder sehr groß und hochauflösend darstellen möchten, können Sie den ersten Aufruf Ihrer Website beschleunigen: Das Plugin Crazy Lazy sorgt dafür, dass die Bilder erst beim Scrollen auf der Seite nach und nach geladen werden.

Beim sogenannten Caching werden einige Inhalte Ihrer Website im Browser des Nutzers gespeichert und können beim nächsten Besuch schnell wieder abgerufen werden. Dadurch muss nicht jedes Mal die gesamte Homepage geladen werden; das wirkt sich in der Regel spürbar auf die Geschwindigkeit aus. Auch hierfür können Sie unterschiedliche WordPress Plugins installieren, wie zum Beispiel diese beiden:

  • Cache Enabler lässt sich einfach bedienen und benötigt nur wenige Einstellungen.
  • W3 Total Cache bietet sehr viele Optionen und kann Websites deutlich schneller machen – es eignet sich jedoch eher für erfahrene Anwender.

Der Programmcode Ihrer Website kann mit der Zeit sehr umfangreich werden und ist nicht immer optimiert. Schon unnötige Leerzeichen ziehen ihn in die Länge. Keine Sorge: Sie müssen nicht Informatik studieren, um Ordnung zu schaffen, denn auch hierfür gibt es praktische Plugins. Autoptimize fasst zum Beispiel automatisch HTML-, CSS- und JavaScript-Codes zusammen und komprimiert überall, wo es möglich ist, um WordPress schneller zu machen.

Plugins wie beispielsweise WooCommerce oder Elementor bieten viele praktische Funktionen, doch zu viele oder zu große Plugins machen Ihre WordPress Website langsam und träge. Weniger ist mehr! Haben Sie Erweiterungen mit vielen Funktionen, von denen Sie nur wenige brauchen, suchen Sie besser nach einer Alternative, die sich auf die gewünschte Funktion beschränkt.

Auch deaktivierte Plugins beanspruchen Speicherplatz und verbrauchen ggf. weitere System-Ressourcen. Einige Plugins bauen auch im Schlummerzustand eine Verbindung nach außen auf und bremsen die Performance Ihrer Website. Prüfen Sie die Liste installierter Plugins und löschen Sie alle, die Sie nicht mehr brauchen. Das gilt ebenso für die hier beschriebenen Analyse- und Beschleunigungs-Tools.

Rufen Sie dazu die Plugin-Übersicht über „Plugins“ und „Installierte Plugins“ auf und setzen Sie ein Häkchen bei den Erweiterungen, die Sie entfernen möchten. Im Drop-down-Menü „Aktion wählen“ befindet sich die Funktion „Löschen“. Mit einem Klick auf den Button „Übernehmen“ entfernen Sie die Plugins rückstandslos.

Für einen besseren Überblick, wie groß welche Erweiterung ist und wie diese die Ladezeiten Ihrer WordPress Website beeinflusst, eignete sich in der Vergangenheit das Plugin P3 („Plugin Performance Profiler“) besonders gut. Leider ist dieses Plugin inkompatibel mit PHP 7 und sollte deshalb nicht mehr verwendet werden. Die folgenden PHP-7-kompatiblen Plugins sind gute Alternativen, unterscheiden sich jedoch stark im Funktionsumfang.

Funktionen ohne Plugins erweitern

Es muss nicht immer ein Plugin sein! Dank praktischer Workarounds sind viele Plugins überflüssig: Code-Schnipsel und WordPress Bordmittel erledigen viele Aufgaben genauso gut. Nachfolgend einige Beispiele.

Sie nutzen WordPress für eine Firmen-Website? Dann sollten Sie den Login- und Admin-Bereich dem Corporate Design Ihres Unternehmens anpassen – zum Beispiel, indem Sie das WordPress Logo durch Ihr Firmen-Logo ersetzen. Plugins wie Login erledigen diesen Job zwar für Sie, doch geht’s auch ohne – mithilfe weniger Zeilen Code. Doch dabei ist Vorsicht geboten! Viele Ratgeber benennen dies nicht explizit, denn für Programmierer ist es meist selbstverständlich – wir weisen deshalb ausdrücklich darauf hin:

Nutzen Sie besser nie den WordPress eigenen CSS-Editor (im Admin-Bereich unter Design und Editor zu finden), um die sensible Datei functions.php direkt zu bearbeiten, denn diese ist das Herz Ihres Themes, also der Designvorlage Ihrer WordPress Website. Nehmen Sie direkt online im Backend eine fehlerhafte Änderung der functions.php vor, „streikt“ schlimmstenfalls die ganze Datei und Ihre Website ist nicht mehr erreichbar. Ein fehlendes Semikolon reicht bereits aus, damit Sie als Admin ausgesperrt sind und nicht mehr über den Browser ins Backend zurückgelangen.

Der Weg zur Wiederherstellung führt dann über ein FTP-Programm, mit dessen Hilfe Sie eine Verbindung zum Web-Hosting-Speicher aufbauen, sowie über eine Neuinstallation des Themes. Um derartige Folgen zu vermeiden, nutzen Sie besser von Beginn an ein FTP-Programm (wir empfehlen das kostenfreie „Filezilla“) und erstellen darüber zunächst ein Backup Ihrer Website, das Sie lokal und/oder in Ihrem Webspace speichern. So stellen Sie bei fehlerhafter Bearbeitung der functions.php den vorherigen Zustand im Handumdrehen wieder her. Im FTP-Programm machen Sie per Mausklick auch einzelne Arbeitsschritte rückgängig.

Ändern Sie das Login-Logo, indem Sie folgenden Code in die functions.php Ihres Themes hineinkopieren:


[code language="css"] /** changing default wordpress login logo */
function my_custom_login_logo() {
echo‚‘';
}
add_action(‚login_head‘, ‚my_custom_login_logo‘);
[/code]
                

Ersetzen Sie „/wp-content/...“ durch den Pfad zu der gewünschten Bilddatei, damit fortan Ihr eigenes Logo auf der WordPress Login-Seite erscheint. Genauso leicht passen Sie bei Bedarf mit wenigen Codezeilen weitere Designelemente an, beispielsweise das Logo in Ihrem WordPress Dashboard. Die WordPress Community stellt auch hierfür im Netz viele ausführliche Anleitungen zur Verfügung.

Plugins, die ständig im Hintergrund laufen und Scans durchführen, können WordPress langsam machen. Ein Beispiel ist der Broken Link Checker – ein sehr nützliches Tool, das alle internen Links Ihrer Website überwacht und kontrolliert, ob diese ins Leere führen. Die permanente Überwachung zehrt jedoch an den Ressourcen.

Die Lösung ist auch hier recht simpel: Verzichten Sie auf das Plugin und nutzen Sie stattdessen die Google Search Console – als Webmaster sollten Sie ohnehin einen Account dort haben. Die Search Console informiert Sie per ausführlichem Crawling-Fehlerbericht über Website- und URL-Fehler – und damit über fehlerhafte Links, denen der Crawler nicht folgen konnte (Crawler sind Programme, die von Suchmaschinen u. a. zur Indexierung von Websites eingesetzt werden). Fehlerhafte Links sollten Sie je nach Typ bearbeiten und behobene Fehler anschließend als „korrigiert“ markieren.

Bilder werten jeden Beitrag auf. Mit dem beliebten Plugin NextGEN Gallery erstellen Sie aufwendige Galerien, doch die Erweiterung ist auch als Ressourcenkiller bekannt. Wenn Sie auf eine opulente Bildpräsentation verzichten können, begnügen Sie sich einfach mit den Möglichkeiten, die WordPress an Bord hat:

Klicken Sie in der Bearbeiten-Ansicht der Seite, auf der Sie die Galerie einfügen möchten, auf „Dateien hinzufügen“ und wählen Sie die Bilder aus, die Sie anzeigen lassen möchten – entweder über den Tab „Mediathek“ oder über „Dateien hochladen“. Klicken Sie nun auf „Galerie erstellen“ und danach auf „Neue Galerie erstellen“. Anschließend legen Sie die Reihenfolge der Bilder, die Anzahl der Spalten oder die Größe der Bilder fest. Mit einem Klick auf den Button „Galerie einfügen“ binden Sie das Element auf Ihrer Seite ein – ganz ohne Plugin.

Unsere Beispiele zeigen: Oft geht es auch ohne Plugins. Im Netz finden Sie viele weitere Lösungen, mit denen Sie die Funktionen von WordPress erweitern, ohne Plugins zu installieren.

Fragen und Antworten

9 Sekunden wären Weltrekord – aber nur beim 100-Meter-Lauf. Besuchende einer Website springen häufig ab, wenn sie lange warten müssen, bis sich eine Seite aufbaut. Wie schnell eine Website lädt, entscheidet wesentlich darüber, ob eine Person bleibt und beeinflusst damit das Ranking in den Google-Suchergebnissen. Jede Person, die nach wenigen Sekunden abspringt, ist ein Minuspunkt. Die Suchmaschine erkennt zudem, wenn sich die Seite sehr langsam lädt, und bewertet das entsprechend negativ. Google selbst empfiehlt 2 Sekunden als Maximalzeit für den Seitenaufbau.

Auf Smartphones und Tablets ist die Ladezeit sogar noch wichtiger, denn schlechte mobile Internetverbindungen verzögern den Seitenaufbau ohnehin. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihre Website so weit wie möglich optimieren. Am besten achten Sie schon beim Erstellen Ihrer WordPress Website auf gewisse Standards, denn manche Änderungen lassen sich später nur umständlich rückgängig machen.

Je weniger WordPress Plugins und Themes installiert sind, desto zügiger kann WordPress arbeiten. Gerade umfangreiche Plugins mit vielen (nicht benötigten) Funktionen bremsen das System aus. Um Ihre WordPress Seite schneller zu machen, setzen Sie sich am besten mit folgenden Tipps auseinander:

  • Ein effizientes Theme nutzen
  • Datenbanken säubern
  • Bilder nur so groß wie nötig wählen
  • Caching aktivieren
  • Den Quell-Code aufräumen
  • Plugins sorgsam auswählen
  • Einfache Funktionen ohne Plugins hinzufügen

Skalieren Sie die Bilder vor dem Upload auf die Größe, in der das Theme die Beitragsbilder anzeigt. Um weitere Kilobytes zu sparen, sollten Sie die Dateien außerdem im JPEG-Format speichern und komprimieren. In der Regel ist die Reduzierung der Bildqualität auf 80–85 Prozent ein guter Kompromiss. Um die „gefühlte“ Ladezeit zu verbessern, bieten manche Bildbearbeitungsprogramme progressives JPEG an. Die Website lädt das Bild nicht auf einmal komplett, sondern baut es allmählich auf – ideal vor allem für große Bilder.

Für eine kleine Website, die einmal erstellt und quasi nicht mehr verändert wird, ist statisches HTML sicher eine gute Option. Allerdings braucht eine etwas komplexere Seite eventuell Java-Skript-Elemente oder auch PHP-Programmierung. Wer sich damit nicht auskennt, verwendet am besten eine Beginner freundliche Option, wie zum Beispiel WordPress. Das CMS hat sich über die Jahre zu einem umfangreichen Tool entwickelt, was wie ein Baukasten zu verstehen ist, aus dem man Elemente für die Erstellung der eigenen Website verwenden kann.

WordPress unterstützt vieles, was auch für das Ranking in Suchmaschinen wichtig sind, aber letzendlich liegt die Optimierung natürlich bei der Person, die die Website betreibt. Mit den Tipps zum WordPress schneller machen, nehmen Sie schon genau die richtigen Maßnahmen in Angriff.

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Der Autor: Vladimir Simović

Vladimir Simović arbeitet seit 2000 mit HTML & CSS und seit Januar 2004 mit WordPress. Im Laufe der Jahre hat er diverse Fachbücher und Fachartikel publiziert. Seit April 2022 ist er als Redakteur für den Blog-Bereich von STRATO verantwortlich.