So findest Du die richtige Zielgruppe für Dein Blog

So findest Du die richtige Zielgruppe für Dein Blog

Wer es jedem Recht machen will, bleibt beliebig und trifft seine Leser nicht ins Herz. Ein paar Tricks helfen Dir dabei, die richtige Zielgruppe und viele, treue Leser für Dein Blog zu finden.

Ein gutes Blog lebt von Ecken und Kanten, von subjektiven Blickwinkeln, manchmal von Polarisierung und Provokation. Zwei Aspekte sind dabei zuverlässige Erfolgsfaktoren: Der Blogger muss seinen eigenen Überzeugungen treu bleiben und er sollte genau wissen, für wen er schreibt – und für wen nicht.

1. Schreibe über Themen, die Dir persönlich liegen

Zuerst ist aber etwas anderes wichtig: Die schönste Zielgruppe hilft Dir nichts, wenn Du Dich nicht mühelos in die Interessen dieser Leser hineindenken kannst. In kürzester Zeit wird das Bloggen dann nämlich zur Qual. Ohne Freude am Schreiben bleibt der Erfolg garantiert aus. Bevor Du den nächsten Schritt gehst, musst Du also erst einmal herausfinden, was Dir selbst gut liegt, damit Du Dich nicht verbiegen musst.

2. Finde gezielt die richtige Zielgruppe

Aber wer ist nun eigentlich Deine „Zielgruppe“? Und wie finden diese Menschen zu Dir? Klar, ein wenig Eigenwerbung ist immer gut. Vor allem aber bindest Du Stammleser, indem Du gezielt für einen bestimmten Kreis von Menschen schreibst – das können einige wenige oder auch eine sehr große Gruppe sein. Wichtig ist, dass Du weißt, wer diese Menschen sind.

Marketing-Leute verwenden dafür oft einen verblüffend einfachen, aber wirkungsvollen Trick: Die definieren so genannte „Personas“, fiktive Menschen, die eine Zielgruppe beschreiben.

3. Stell‘ Dir Deine Leser ganz genau vor

Auf den ersten Blick mag es ein wenig albern wirken, aber am besten kannst Du für Deine Zielgruppe schreiben, wenn Du Dir einzelne Personen – in der Marketing-Sprache „Personas“ – ganz real vorstellst. Überlege Dir welche typischen Vornamen die Leser haben könnten – nimm‘ einfach drei weiblich und drei männliche Vornamen und suchen nach diesen Namen in der Google-Bildersuche. Dort pickst Du Dir die Fotos heraus, die am ehesten so aussehen, als seien sie genau Deine Leser.

Stelle Dir so eine Gruppe von vielleicht fünf, sechs Menschen als Dein Publikum zusammen und geben ihnen beispielsweise auch noch ein Alter, einen Familienstand, Beruf und Hobbys. Fortan schreibst Du für genau diese Menschen. Es ist tatsächlich ein großer Unterschied, ob Du für Jaqueline und Kevin oder für Edeltraud und Joseph schreibst. Du wirst merken, der Trick funktioniert hervorragend, weil es Deiner Zielgruppe konkrete Gesichter gibt.

4. Binde Deine Leser durch Kontinuität

Nicht unterschätzen darfst Du, dass Menschen Gewohnheitstiere sind. Deshalb ist es am einfachsten, Leser mit Kontinuität zu binden. Du triffst ein paar Grundentscheidungen für Deinen Schreibstil und behältst diese dann halbwegs konsequent bei. Denn das ist einfacher, als sich bei ständig wechselndem Stil für jeden Beitrag neue Leser zu suchen.

Willst Du also tendenziell lieber leger-subjektiv oder sachlich-objektiv schreiben? Insider-, Fach- oder Umgangssprache intensiv nutzen? Liegt es Dir mehr, die Leser zu unterhalten, nüchtern zu informieren oder engagiert zu provozieren? Bist Du lieber ernst und kritisch oder fröhlich und tolerant? Ist Dein Kritik-Stil eher aggressiv, subjektiv oder fair-objektiv?

Deine Zielgruppe wird sich aus Menschen zusammensetzen, die genau diesen Stil, diese Lebenseinstellung, diese Art der Präsentation mögen. Dennoch sorgen kleine Überraschungsmomente und gelegentliche Abweichungen von Deinem Standard natürlich auch für Würze und Lebendigkeit im Blog.

Ein Trick, Kontinuität zu vermitteln ist ein beispielsweise wöchentlich wiederkehrender Beitrag, der die besten Themen oder die interessantesten Links der vergangenen Woche oder des letzten Monats zusammenfasst. Das hat nebenbei auch den Vorteil, dass Du Leser auf schon ältere Beiträge aufmerksam macht, die vielleicht nicht ganz so regelmäßig bei Dir vorbeischauen.

5. Schreibe in einem Stil, der zur Zielgruppe passt

Wichtig: Dein gewählter Schreibstil sollte zur Zielgruppe passen, denn Leser aus der Finanzwelt werden beispielsweise mit flapsiger Jugendsprache ebenso wenig glücklich werden wie Feministinnen mit Macho-Sprüchen.Tipps zum Schreibstil für Dein Blog findest Du auch in unserem Beitrag „Noch leger oder schon schlampig? Schreibtipps für Blogger“.

6. Beobachte genau und folge den Wünschen Deiner Leser

Wenn Du die Zielgruppe für Dein Blog definiert hast, beobachte, welche Deiner Beiträge am häufigsten gelesen werden. Daraus kannst Du Rückschlüsse ziehen, welche Themen, welche Textlänge, welcher Stil am besten bei den Leuten ankommt, die Dein Blog tatsächlich lesen. Welche Themen und Formate mag Deine Zielgruppe besonders gern? Mache mehr davon!

Es kommt durchaus vor, dass Du hierbei merkst, dass dies ganz andere Menschen sind als die, die Du Dir vorgestellt hast. Manchmal entdeckt man dadurch erst seine wirklichen Fans, seine eigentliche Zielgruppe.

7. Sprich mit Deinen Lesern

Was auf den ersten Blick einfach klingt, ist in der Praxis oft gar nicht so leicht umzusetzen: Kontakt mit den Lesern aufnehmen, nach ihrer Meinung fragen, Feedback einfordern. Leser sind nämlich erst einmal sehr passiv und reagieren auf direkte Aufforderungen eher verschreckt.

Die direkte Feedback-Aufforderung kann noch einen weiteren Nachteil haben: Leser, die sich daraufhin melden, haben eine hohe Erwartungshaltung und verlangen ihrerseits nicht nur Rückmeldung sondern auch gleich eine direkte Umsetzung ihrer – oft nicht wirklich brillanten oder schlich nicht machbaren – Anregungen.

Der Weg, mit seinen Lesern in Kontakt zu treten, ist in vielen Fällen also eher ein indirekter: keine direkte Aufforderung („Sagt mir, was Ihr denkt“), sondern indirekte Ansprache beispielsweise durch provokative Thesen oder polarisierende Meinung, die den Leser zu einem Kommentar reizen.

Hast Du Lust bekommen, selber zu bloggen und Deine Zielgruppe mit Deinen Texten zu begeistern? Das nötige Werkzeug dafür bekommst du bei uns: http://www.strato.de/hosting/.

Du hast bereits Deinen eigenen Blog: Wie sieht Deine Zielgruppe aus? Hast Du weitere Tipps und Tricks, wie Blogger sich am besten auf ihre Zielgruppe einstellen können?

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  1. Jens sagte am

    Hey, ich grüße dich,
    Smarte Tipps und gute Struktur, mir gefällt wie du den Beitrag aufbaut. Guter Content.

    Gerade in diesem Bericht hättest du auch mich interviewen können, als wäre es meine Geschichte:-) Ich hatte fast 1 Jahr echte Probleme die richtige Zielgruppe zu definieren und wollte gerne jeden erreichen, bis ich letztlich für mich gemerkt habe je genauer ich meine Zielgruppe definieren desto besser verstehe ich diese und desto mehr echte Werte kann ich schaffen. Nur durch die Definition des „Avatar“ kann ich mich mit meinen Zielkunden identifizieren und Probleme lösen. Es sollte nicht um Produkte gehen, es sollte immer um Lösungen für ein spezifisches Problem gehen. Ein Sprichwort sagt wer Hunde kennen lernen will, muss mit Ihnen essen!

    Ich habe 2 Fragen zu dem Thema:

    1. Welche Tools verwendest du um deine Zielgruppe genau kennen zu lernen?

    2. Wie viel % des Erfolges macht deiner Meinung nach die richtige Definition der ZIelgruppe aus?

    Ich freue mich von dir zu hören. Viele Grüße Jens

    Antworten
    • Franz Neumeier sagte am

      Hallo Jens,

      um ehrlich zu sein: Ich verwende – außer meinem Kopf – gar keine Tools 😉 Für mich selbst habe ich inzwischen ein ganz gutes Bauchgefühl für meine Zielgruppe entwickelt und technische Tools verführen leicht dazu, zu sehr an Statistiken und Zahlen zu kleben, die einem irgendeine dumme Software auswirft. Aber das ist eine sehr persönliche Sichtweise von mir selbst und ich will Tools damit nicht schlecht machen. Das ist ein wenig wie mit Powerpoint: Was einmal als Slide an der Wand ist, wird nicht mehr in Frage gestellt und das ist gefährlich für Flexibilität und Kreativität. Aber in vielen Fällen sind Tools trotzdem sehr hilfreich.

      Wenn ich eine neue Zielgruppe definieren wollte, würde ich bei Flickr gezielt nach Amateur-Aufnahmen von Menschen suchen (keine Werbefotos von iStock oder so), Bilder von echten Menschen in echten Lebenssituationen. Aus denen suche ich mir dann fünf oder sechs heraus, die für mich so wirken, als seien sie genau diejenigen, die ich erreichen will. Denen gebe ich ein paar Attribute wie „Langschläfer“, „trinkt gerne Wein zu selbst gebackenen Baguette“, „macht Urlaub lieber in der Toscana als in Phuket“ oder so. Es geht einfach nur darum, sich „den Leser“ plastisch vorstellen zu können.

      Wie viel Prozent des Erfolgs von der Zielgruppendefinition abhängt, ist glaube ich sehr, sehr individuell von Thema, Blog und Persönlichkeit des Bloggers abhängig. Irgendwo zwischen 30 und 70 Prozent vielleicht? Und natürlich kommt es auch sehr darauf an, was ich unter „Erfolg“ verstehe. Wenn ich etwas verkaufen will, reden wir sicherlich eher über 70 Prozent Erfolgsanteil der richtigen Zielgruppendefinition und -ansprache.

      Ich halte es auf jeden Fall für wichtig, dass kein Blogger loslegt, ohne eine möglichst genaue Vorstellung davon zu haben, für wen er schreibt – und warum genau für diese und keine andere Zielgruppe.

      Herzliche Grüße
      Franz

      Antworten

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