Viele Wege führen zu HiDrive – die Zugriffsmöglichkeiten

Viele Wege führen zu HiDrive – die Zugriffsmöglichkeiten

Cloud-Speicher wie HiDrive sind eine gute Methode, um Daten sicher abzulegen und um darauf schnell und einfach wieder zuzugreifen. Vielen ist aber nicht klar, dass es für den Zugriff mehr als einen Weg gibt.

Update (28.02.2023, MP): Ab sofort ist der Zugriff auf HiDrive nur noch über die verschlüsselten Verbindungsprotokolle möglich. Das heißt: Über Plain FTP, Plain WebDAV und unverschlüsseltem SMB3 kann man nicht mehr auf HiDrive zugreifen. Die verschlüsselten Protokolle SFTP, HTTPS-WebDAV und SMB3 funktionieren weiterhin.

1. Der Weg ohne alles: Der Browser kann’s…

Bei HiDrive ist der Zugriff direkt über den Browser möglich. Die Vorteile: Der Nutzer braucht keine zusätzliche Software zu installieren und Browser stehen auch auf allen mobilen Geräten wie Tablets und Smartphones zur Verfügung. Der Online-Dateimanager von HiDrive ist so programmiert, dass er mit sämtlichen Browsern problemlos funktioniert. Für die Sicherheit sorgt dabei das Kommunikationsprotokoll HTTPS. Es verwendet eine sogenannte TSL-Verschlüsselung (Transport Layer Security – Transportschichtsicherheit).

Ganz ohne Installation: Mit dem Browser (hier der Microsoft Edge unter Windows 10) lässt sich auf die HiDrive Daten zugreifen.

2. HiDrive direkt auf dem Desktop: Software für Windows und MacOS

Wer seinen Cloud-Speicher direkt in Windows einbinden will, kann dies mit der entsprechenden Software machen. Diese gibt es auf der HiDrive Homepage direkt zum Download.

Das Windows-Programm bietet die Möglichkeit, HiDrive direkt in das Betriebs-System und den Explorer zu integrieren. Der Nutzer kann hier ein lokales Verzeichnis anlegen, in dem seine Cloud-Dateien automatisch synchronisiert werden. Das Programm ermöglicht ihm zudem, ein Laufwerk einzurichten, das eine direkte Verbindung mittels WebDAV herstellt.

Dasselbe gilt natürlich auch für MacOS. Mit der HiDrive Software binden Apple-Nutzer ihren HiDrive Online-Speicher direkt in ihrem Mac ein.

3. WebDAV und SMB – ganz ohne Client nutzbar

WebDAV steht für „Web-based Distributed Authoring and Versioning“. Es ist ein offener Standard, eine Erweiterung des HTTP-Protokolls. Der große Vorteil: Sehr viele Betriebssysteme unterstützen diesen Standard direkt, so dass der Nutzer keine zusätzliche Software braucht, um ein Cloud-Laufwerk mit seinem System zu verbinden. Der Nachteil: Die Syntax, die der Nutzer an der Kommandozeile eingeben muss, ist fehleranfällig. Die einfachste Methode ist, in der Eingabezeile des Explorers (Windows-Taste + E) folgende URL zu nutzen:

https://webdav.hidrive.strato.com

Da wir hier HTTPS gewählt haben, wird eine SSL-verschlüsselte Verbindung aufgebaut. Danach erscheint ein Fenster, in das der Nutzer seinen Benutzernamen und das Passwort eingibt. Anschließend kann er auf den Cloud-Speicher wie auf jedes andere Laufwerk zugreifen, das im Bereich „Netzwerk“ des Explorers zu finden ist.

Mit Hilfe von WebDAV kann HiDrive wie ein ganz normales Netzwerk-Laufwerk in Windows eingebunden werden.

Ganz ähnlich funktioniert das auch mit dem Protokollm SMB (Server Message Block). Auch hier wird die Adresse wieder in die Eingabezeile des Explorers geschrieben:

\\smb3.hidrive.strato.com\root

Danach muss sich der Nutzer wieder anmelden und kann dann im Explorer auf seine Cloud-Dateien zugreifen.

4. Mehr Tradition gewünscht? SFTP, FTPS und Co.

Nutzer, die schon länger mit IT-Systemen arbeiten und vielleicht Linux-/Unix-Erfahrung haben, kennen die verschiedenen Ausprägung von FTP, dem File Transfer Protokoll. Es steht unter Windows ebenfalls zur Verfügung und kann auch dort von der Kommandozeile ausgeführt werden. Einfacher und effizienter ist es aber, mit Freeware-Programmen wie FileZilla auf den HiDrive Speicher zuzugreifen.

Mit Hilfe von Freeware-Tools wie etwa FileZilla gelingt auch der Zugriff auf den Cloud-Speicher mittels SFTP-Verbindung.

Bei HiDrive werden drei verschiedene Ausprägungen dieses Protokolls unterstützt:

  • SFTP (SSH File Transfer Protokoll) unterstützt die Verschlüsselung mittels SSH.
    Zugriff via sftp.hidrive.com
  • FTPS (FTP over SSL) hier wird mit SSL (Secure Socket Layer) oder TLS (Transport Layer Security) verschlüsselt.
    Zugriff via ftp.hidrive.com
  • FTPES, der sogenannte „explizite Modus“ von FTPS, beim dem die Client-Seite explizit die Sicherheit der Verbindung anfordern muss. Zugriff via ftp.hidrive.com

Wer häufig große Datenmengen von oder zu seinem HiDrive überträgt, kann dies mit einem FTP-Client sehr schnell und zuverlässig erledigen. Da HiDrive nur FTP-Versionen mit Verschlüsselung bereitstellt – wie zum Beispiel SFTP – , läuft das auch sicher ab.

Dann sind da noch rsync, OpenVPN und SCP

Diese drei Protokolle werden auch von Windows-Systemen unterstützt, kommen aber ursprünglich aus der Linux-/Unix-Welt. Wer rsync aus einem Windows-System heraus nutzen möchte, muss zunächst einen entsprechenden Client installieren. SCP (Securce Copy) steht hingegen auch unter Windows als Kommandozeilenprogramm zur Verfügung. OpenVPN dient in der Hauptsache dazu, einen sicheren Kanal (VPN – Virtual Private Network) für die Übertragung zwischen den Systemen aufzubauen. Das Programm rsync wurde speziell für die Verzeichnissynchronisation und für die Erstellung großer Backups entwickelt. Dabei erfolgt der Abgleich standardmäßig nur in der Richtung (unidirektional) vom Client zum Server, also in diesem Fall zum Cloud-Speicher. Die Zugriffe erfolgen:

  • bei rsync via rsync.hidrive.strato.com
  • bei OpenVPN über openvpn.hidrive.strato.com
  • bei scp mit der Adresse scp.hidrive.strato.com

Nutzer, die nicht mit einem Windows-PC arbeiten möchten, können natürlich auch über mobile Geräte unter Android oder iOS auf ihre Daten zugreifen. Die entsprechenden Apps können sie dann im Google Play Store oder im App Store von Apple finden und herunterladen.

Die Möglichkeiten auf den Cloud-Speicher von HiDrive zuzugreifen sind vielseitig, flexibel und sicher. Somit kann jeder Anwender entscheiden, welcher Weg für ihn der richtige ist, um seine Daten in der Cloud abzuspeichern. Alle wichtigen Informationen dazu finden sich übersichtlich gebündelt und umfassend auf der HiDrive-Webseite.

Zum Online-Speicher HiDrive

Teilen

  1. Thomas sagte am

    Ich interessiere mich für HiDrive Basic als Medium für eine Duplicati-Sicherung.
    Welche Protokolle (WebDAV, SFTP, …) bringt das HiDrive-Basic-Paket von sich aus mit, ohne das optionale Protokollpaket buchen zu müssen?

    Antworten
  2. Julian sagte am

    Schade, dass keines der Protokolle die E2EE verschlüsselten Ordner unterstützen. So ist das ganze nicht brauchbar für mich.

    Antworten
    • Andreas Wehry sagte am

      Hallo Julian,

      für den konkreten Fall ist meine Empfehlung, dass Du das mit Boxcryptor löst. Damit verschlüsselst und entschlüsselst Du die Dateien vor dem Up- und Download.

      Viele Grüße
      Michael

      Antworten
  3. Heiko sagte am

    Hallo Community,
    Die Protokolle bieten für mich einen wichtigen und entscheidenden Mehrwert! Besonders, wenn man mit vielen unterschiedlichen Laufwerken arbeitet.
    Auch ich bevorzuge die schnelle, unkomplizierte Einbindung über WebDAV. Das funktioniert auch ganz wunderbar! Allerdings ist die Option “Anmeldedaten speichern” ohne weiteren Nutzen; aktiviert man das Kästchen, wird bei einem Neustart des Computers das HiDrive zwar wieder automatisch angezeigt, aber NICHT automatisch verbunden! Klickt man auf das Laufwerk, erscheint ein Windows-Fenster, wo die Anmeldedaten immer wieder mit “OK” bestätigt werden müssen; man muss sie zwar nicht mehr eingeben, aber eine Bestätigung muss bei jedem Neustart (leider) erfolgen.
    Was anfänglich belanglos erscheint, nervt mit der Zeit ganz schön, besonders, wenn man mehrere Laufwerke im Explorer nutzt. Professionell wäre eine automatische Verbindung des Laufwerks, wenn man es wünscht; besonders weil es sich doch bei der Nutzung des HiDrive über Protokolle um “Profi-Features” handelt!
    Hinweis: eine Lösung über (Windows) *Systemsteuerung\Windows-Anmeldeinformationen* brachte KEINEN Erfolg. Dort kann zwar der Benutzerzugang zum HiDrive (vereinfacht) definiert werden, ebenso der Zugriff über das Protokoll WebDAV, jedoch bringt auch dieser Eintrag keinen barrierefreien Zugang zum HiDrive als Netzlaufwerk nach einem Neustart. Ich denke, dass hier gerade bei *Benutzername* und/oder *Passwort* noch Serverinformationen fehlen bzw. dem HiDrive-Kunden nicht bekannt sind, die Windows aber benötigt, um das HiDrive auch AUTOMATISCH bei Neustart zu verbinden.
    Wäre schön, wenn STRATO hier eine Hilfestellung bzw. weitere Informationen geben könnte. Stichwort “Servername + Benutzer” für die Eingaben bei *Windows-Anmeldeinformationen*.
    Ansonsten aber ein wirklich gutes Produkt, wenn auch noch ausbaufähig!

    Gruß, Heiko

    Antworten
    • sagte am

      Hallo Heiko,

      ich freue mich über das positive Feedback, das Du uns zu unserem Produkt gibst.

      Bezüglich Deines Anliegens habe ich bei unserem Produktmanagement nachgefragt und folgende Info für Dich:

      Bedauerlicherweise können wir als STRATO nichts gegen das von Dir geschilderte Szenario unternehmen, da dieser Umstand dem Betriebssystem Windows geschuldet ist. Windows versucht, die WebDAV-Netzlaufwerk-Verbindung nach einem Neustart wiederherzustellen, noch bevor überhaupt eine Netzwerkverbindung besteht. Das Netzlaufwerk kann dann nicht verbunden werden und Dir wird die Meldung angezeigt, dass nicht alle Laufwerke verbunden werden konnten. Leider hat hier Microsoft bis heute noch keine Lösung veröffentlicht.

      Ein Lösungsansatz könnte ein eigenes Skript sein, das über die Aufgabenplanung von Windows verzögert ausgeführt wird und entsprechend erst dann die Verbindung herstellt, wenn eine Netzwerkverbindung besteht. Dazu sind jedoch erweiterte Windows-Kenntnisse erforderlich.

      Vielleicht hilft Dir außerdem diese FAQ von uns weiter.

      Wende Dich sonst auch gern direkt an meine Kolleginnen und Kollegen vom Kundenservice. Du kannst zum Beispiel direkt eine Mail an blog@strato.de schicken.

      Viele Grüße
      Lisa

      Antworten
  4. Bertie sagte am

    Nevermind: Wenn man nur verschlüsselte Verbindungen zulässt, gehe ich davon aus, dass der SMB Transport auch verschlüsselt erfolgt. Anschlussfrage: Wenn man seinen public key von OpenSSH hochgeladen hat (rsync, sftp), dann habe ich zwar Sicherheit, dass es der richtige Server ist, der Zugang ist ja aber nicht exklusiv, ergo ließe sich auch via Passwort einbrechen? (worst case). Ist eine 2FA angedacht? Ansonsten muss man ja alles verschlüsseln. Ein Überblick wäre nach wie vor wünschenswert 🙂

    Antworten
    • Andreas Wehry sagte am

      Hallo Bertie,

      freut mich, dass Du den Mehrwert der Protokolle für Dich entdeckt hast!

      Die Antwort auf die erste Frage hast Du mir bereits vorweggenommen: Unter den Nutzer-Einstellungen kannst Du festlegen, dass nur verschlüsselte Verbindungen zugelassen werden.

      Einen groben Überblick über die verschiedenen Protokolle sowie ein Erklärvideo findest Du übrigens auch in diesem Hilfe-Artikel: https://www.strato.de/faq/cloud-speicher/hidrive-welche-verbindungsprotokolle-werden-angeboten/

      Meine grundsätzliche Empfehlung ist die Einbindung von HiDrive über WebDAV oder SMB, aus persönlicher Erfahrung kann ich Dir versichern, dass sowohl Usability als auch Geschwindigkeit hier gut sind. Die Einbindung funktioniert einwandfrei. Und durch die verschlüsselte Verbindung bist Du auf der sicheren Seite.

      Das Thema 2FA ist ein wichtiges – hier liegen mir aber leider keine konkreten Infos vor, was die Implementierung in HiDrive angeht. Sobald es soweit ist, erfährst Du es natürlich auf unseren Kanälen. Bis dahin empfehlen wir, maximal sichere Passwörter zu wählen. Mir ist natürlich bewusst, dass das nicht annähernd das Gleiche ist die eine 2FA.

      Darüber hinaus gibt es für die Windows-Software auch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die in das Produkt implementiert ist. Infos dazu findest Du hier: https://strato.de/blog/hidrive-verschluesselung/. Die Verschlüsselung ist leider nicht in allen Paketen inklusive. Alternativ empfiehlt sich eine E2EE über Drittanbieter wie Boxcryptor und Co.

      Viele Grüße
      Michael

      Antworten
Weitere Kommentare laden

Sie können erst kommentieren, wenn Sie unseren Datenschutzbestimmungen und den Cookies zugestimmt haben. Aus Datenschutzrechtlichen Gründen dürfen wir andernfalls keine personenbezogenen Daten von Ihnen aufzeichnen.

Klicken Sie dazu einfach unten im Browser Fenster auf den blauen Button Akzeptieren. Nach dem Neuladen der Seite können Sie Ihr Kommentar schreiben.

 

Diese Webseite verwendet Cookies, um die Nutzung der Seite zu verbessern, den Erfolg von Werbemaßnahmen zu messen und interessengerechte Werbung anzuzeigen. Durch die Nutzung dieser Seite erklären Sie sich damit einverstanden. Informationen