Domain Pulse: Neue Domains – Gut Ding will Weile haben

Domain Pulse: Neue Domains – Gut Ding will Weile haben

Bei der Domain Pulse trifft sich einmal im Jahr das Who’s who der Domain-Branche. Top-Thema gestern in Berlin: Wie sieht das Fazit nach einem Jahr neue Top-Level-Domains (nTLDs) aus? Ich war für Euch live dabei und habe die wichtigsten Stimmen zum Thema zusammengestellt.

Mit langem Atem zum Erfolg

Thomas Rickert vom eco-Verband zog die erste Zwischenbilanz in seinem Vortrag „Zwischen Hype und Hope: Ein Jahr new gTLDs“: Der Hype der Anbieter vor Einführung der neuen Domain-Endungen war groß. Leider schwappte die Euphorie nicht gleichermaßen auf die Nutzer über. Für den Erfolg der neuen Domains bedarf es Geduld und einem langen Atem. Nicht alle TLDs werden wirtschaftlich tragbar sein, eine Konsolidierung des Marktes ist zu erwarten. Dennoch zeigte sich Rickert optimistisch: Viele attraktive Domains kommen noch. Der Raum und die Notwendigkeit für nTLDs sind da und es gibt Luft nach oben. „Es wird langfristig aufwärts gehen“.

Dieses Fazit deckt sich mit den Ergebnissen unserer Studie, die wir ein Jahr nach der Einführung der ersten Domain-Endungen beauftragt haben.

Die Geo-TLDs sind auf einem guten Weg

Vor dem Start von .hamburg gibt Oliver Süme von dotHamburg in der Podiumsdiskussion im Anschluss zu, dass er von einem größeren Bestellvolumen ausgegangen ist. Man müsse aber berücksichtigen, dass .hamburg noch ganz am Anfang steht. Das erfreuliche sei, dass der Bedarf da ist. Darauf könne man aufbauen. Sein Resümee: „Bei den Geos passt es. Wir sind auf einem guten Weg.“

Wer sich eine nTLD gesichert hat, behält sie

Die Zahl der Registrierungen von Domains mit neuen Endungen ist nicht so hoch wie erwartet. „Wer eine nTLD wollte, hat sie sich direkt zur Einführung gesichert“, gibt Christian Müller von Cronon im Verlauf der Diskussion zu bedenken. Nach diesem Peak gingen die Registrierungen zurück. Positiv fiel ihm auf: Wer sich eine nTLD gesichert hat, behält sie. Nach einem Jahr sind die Kündigungsraten gering.

SEO: Erste Positiv-Tendenzen sind erkennbar

Der Vortrag von Martin Scholz von Searchmetrics begann zunächst ernüchternd: Für eine sichere Aussage, ob die nTLDs ein Rankingfaktor bei Google sind, ist es zu früh. Aktuell ist die Stichprobe noch zu klein. Erste Hinweise für einen Vorteil bei Google gibt es auf lokaler Ebene: Startet ein User eine Anfrage in Berlin, rankt .berlin bei der lokalen Suche etwas besser als andere Endungen. Das macht Hoffnung.

Gut Ding will Weile haben

Ein Jahr nach Einführung stehen die neuen Top-Level-Domains noch am Anfang. Mit Geduld und innovativen Marketingkonzepten, die die Bekanntheit steigern, ist noch alles drin.

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