Bloggen mit STRATO: Diese Crew bricht alle Slackline-Rekorde

Bloggen mit STRATO: Diese Crew bricht alle Slackline-Rekorde

Sie spannen hunderte Meter lange Slacklines zwischen Wolkenkratzern, Vulkankratern und Heißluftballons: One Inch Dreams – eine mutige Sportler-Crew, die ihre Abenteuer im Blog teilt.               

Hi Johannes, Du balancierst in luftiger Höhe über ein dünnes Band. Bevor wir über Deinen Blog sprechen: Was sagt denn Deine Mutter dazu?

Diesen Kampf haben wir zum Glück schon lange ausgetragen. Ich habe mit 13 Jahren meine ersten Slacklines gespannt – in zehn Metern Höhe zwischen Bäumen in den Münchener Wäldern. Meine Mutter hat sich natürlich tierisch Sorgen gemacht. Nachdem ich ihr aber gezeigt habe, wie sicher Slacklines konstruiert sind, hat sie sich beruhigt. Mit dem Segen meiner Mutter habe ich explosionsartig begonnen, spannende Projekte zu planen. Ich empfinde es als ästhetisch, Plätze in der Natur oder in der Stadt mit einer Line zu verbinden. Es geht um das Gefühl von Freiheit und der Verbundenheit mit der Natur.

Welche war die erste Aktion, über die Ihr gebloggt habt?

Wir sind 2009 nach Griechenland geflogen und haben die Meteora-Klöster besucht, ein UNESCO-Weltkulturerbe. Dort gibt es gigantische Felsmassive, die auch schon Roger Moore erklettert hat – als James Bond im Film „In tödlicher Mission“. Wir haben eine Slackline gespannt, 42 Meter lang, in 200 Meter Höhe. Dafür hatte ich eine Armbrust im Gepäck. Damit haben wir eine Verbindungsschnur von Fels zu Fels geschossen, mit der wir die schwere Slackline rüberziehen konnten.

Diese Felsmassive bei den Meteora-Klöstern hat schon James Bond erklettert. Die Sportler bevorzugen eine Slackline in 200 Metern Höhe.

Die Kulisse war an Schönheit kaum zu überbieten und die Fotos sind atemberaubend: Sonnenuntergänge, wie wir sie noch nie gesehen hatten, wunderschöne Pflanzen, eigenartige Felsstrukturen. Und mittendrin wir auf einer der höchsten Slacklines der Welt. Wir haben über diese Aktion gebloggt, um Freunde und Bekannte daran teilhaben zu lassen.

Wann habt Ihr entschieden, Euer Hobby zum Beruf zu machen?

Slacklinen ist damals ziemlich frisch von den USA nach Europa gekommen. Wir zählten zu den Pionieren. Die Resonanz auf unsere Aktionen war von Beginn an riesig. Sobald wir eine neue Slackline gespannt haben – etwa zwischen Hochhäusern oder Heißluftballons –haben uns Medien wie Spiegel Online und Stern TV die Bude eingerannt. Unser Blog One Inch Dreams hat Trafficspitzen von bis zu 10.000 Besuchern pro Monat erreicht. Durchschnittlich haben wir monatlich 2000 bis 3000 Besucher. Das war der Rückenwind für die Entscheidung, aus unserem Sport ein Geschäft zu machen.

Die Sportcrew hat eine Slackline zwischen zwei Heißluftballons gespannt.

Dafür war allerdings eine neue Teamstruktur nötig: Ich habe mich von der Slackline verabschiedet, auf Film und Fotografie spezialisiert und fliege die Drohne, die wir mittlerweile als Alternative zur Armbrust einsetzen. Andere Crewmitglieder kümmern sich um Sicherheit und Technik. Sie entwickeln Hardware wie Flaschenzüge, die wir für das Spannen der Slacklines brauchen, und installieren Beleuchtungen, die Flugzeuge warnen. Unser neuer Star auf der Slackline ist mein Kumpel Alex. Er hält den Rekord der längsten Slackline über Land (610 Meter) und der längsten Line über Wasser (674 Meter).

Und wer kümmert sich um den Blog?

Den Blog, unsere Facebook-Seite und andere Geschäfte betreiben wir gemeinschaftlich. Wir bauen Slackline-Equipment für unseren Onlineshop, bieten Slackline-Kurse und Vorträge zum Angstmanagement an. Außerdem drehen wir mit unserer eigenen Filmproduktion Imagevideos für Kunden wie den Mineralwasserhersteller Volvic. Mit dieser Kombination haben wir es geschafft, unser Hobby zum Beruf zu machen.

Eure Fotos sind wirklich großartig. Auf was sollten Blogger achten, um wirkungsvolle Fotos zu machen?

Das Wichtigste: Die Fotos sollten nicht inszeniert wirken, sondern einen authentischen Eindruck vermitteln. Der Zuschauer will das Gefühl haben, mitten im Geschehen zu sein – so, wie es tatsächlich ist. Deswegen fotografiere und poste ich nicht nur die spektakuläre Aktion, sondern auch die Entstehungsgeschichte, die Landschaft und die Kultur des Landes. So nimmt man den Besucher mit auf eine Reise, zeigt ihm etwas, was er noch nicht kennt.

Ein Kunstpilot fliegt Loopings um Alex, der in 300 Metern Höhe auf der Slackline spaziert.

Ein Beispiel: Vor einiger Zeit haben wir in Mexiko eine 250 Meter lange Slackline gespannt, 300 Meter über dem Meer. Dann ist ein Red Bull Kunstflieger Loopings um Alex geflogen. Das waren spektakuläre Aufnahmen. Wir haben aber auch das Drumherum gefilmt: unter anderem Sonnenaufgänge und Wolkenflüge im Zeitraffer. Es geht nicht nur um Spektakel und Rekorde. Es geht darum, eine gute Zeit zu haben.

Vielen Dank, Johannes!

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  1. Jörg sagte am

    Hatte mal das Vergnügen, Alex auf einem Event zu erleben. Sehr inspirierender Typ, insbesondere wie er über seinen Umgang mit Druck und seinen Ängsten spricht. „Fear kills more dreams than failure ever will“ Kudos @OneInchDreams

    Antworten

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